Bausteine - Schritt für Schritt zum großen Ganzen

Der Entwurf ist eine Summe von größeren und kleineren Maßnahmen, die ineinandergreifen. Sie zahlen alle auf das gleiche Ziel ein: Die Verkehrssituation und Aufenthaltsqualität im Synergie Park verbessern. Um diesem Ziel schrittweise näher kommen zu können, ist das Konzept so angelegt, dass einzelne Maßnahmen auch eigenständig umgesetzt werden können.

Je mehr dieser Maßnahmen umgesetzt werden, desto stärker zeigen sich die positiven Auswirkungen.

Aus welchen Bausteinen sich unser Gesamtentwurf im Detail auseinandersetzt? Sehen Sie selbst!




 Die Bausteine im Detail

Eine Brücke nach Vaihingen und "großer Bahnhof" fürs Quartier

Die bis dato als Trennung wahrgenommene Schneise der Bahnstrecke wird mittels eines großzügigen Brückenschlages überwunden. Dabei fungiert die Brücke gleichzeitig als zentrales Element, das alle am Ort ankommenden Verkehre bündelt und miteinander vernetzt.

Sie ermöglicht auf direktem Wege den bequemen Umstieg zwischen U-Bahn, S-Bahn, Regionalexpress, den Vaihinger Stadtbuslinien, den neuen Buslinien durchs Quartier (siehe „letzte Meile“) sowie neuen Angeboten zur Letzten Meile. Ebenfalls mitgedacht ist ein Halt für die optional zu verwirklichende Seilbahn. Die neuen Angebote zur Letzten Meile werden direkt am Fuß der Brücke zentral und attraktiv gebündelt.

Flankiert werden soll die Brücke durch ein neues Bahnhofsgebäude, welches sich mit seiner Westflanke parallel zur Brücke über die Bahnanlagen spannt und neue attraktive Zugänge zu den Gleisen ermöglicht. Zwei höhere Gebäude markieren zudem die Brückenzugänge von Nord und Süd und setzen markante städtebauliche Zeichen.

Grüne Schiene

Das im Umbruch befindliche Areal der alten Güterverladung entlang der Gleise des Vaihinger Bahnhofs wird zur Grünen Schiene. Unter diesem Namen werden die Ideen und Wünsche an die Zukunft der Fläche zu einem Ganzen zusammengeführt. Von der neuen „Brücke“ bis zur U-Bahn-Haltestelle im Norden.

Eine im Norden ins Gefälle hineingebaute unterirdische Sporthalle bildet zusammen mit einer großen Freitreppenanlage in Form eines Amphitheaters den Abschluss. Neben großzügigen Freiflächen bilden Spiel- und Sportangebote für Kinder und Jugendliche einen Schwerpunkt der vorgesehenen Nutzungen.

Die Mitte - Schritt 1: Aktivierung der Fläche

Die weite Fläche rund um die Kugelgasbehälter ist die gefühlte Mitte des Quartiers. Dieser Funktion soll sie künftig auch durch eine entsprechende Nutzung gerecht werden.

Neben einer langfristig angestrebten Neuentwicklung steht in einem ersten Schritt die kurzfristige Aktivierung durch urbane Zwischennutzungen an – Biergarten, Bar- und Clubbetrieb, Stadtstrand, Startup-Village, Veranstaltungs- und Kulturbühne etc. Sie soll die Fläche zu einem attraktiven und weithin bekannten Nukleus für die weitere Entwicklung des Quartiers machen.

Die Mitte - Schritt 2: Entwicklung Herz des Quartiers

Neben der in einem ersten Schritt erfolgten Aktivierung der Fläche sollte bereits begleitend der zweite Schritt angegangen werden. Dieser hat das Fernziel der Neuentwicklung und -bebauung der Fläche zu einer auch sädtebaulich deutlich ablesbaren Mitte.

Das hier gezeigte Bild stellt den angestrebten Endzustand dar, dessen Umsetzung langfristig angestrebt wird und der herausragenden Bedeutung dieser zentralen Fläche für das Gesamtkonzept Rechnung trägt.

Durch die Neuentwicklung entsteht einerseits eine große, städtische Platzfläche, die sich als Bühne für städtisches Leben versteht und entsprechend gestaltet ist. Gemäß dieses Endbildes handelt es sich dabei um einen hochwertigen städtischen Platzraum, der hinsichtlich Gestaltung und Nutzbarkeit auch die Aufgabe als repräsentatives „Herz“ des gesamten Quartiers übernimmt.

Jeder Platz lebt von seinen Rändern, daher ist die Fläche an ihren wichtigen Flanken durch neue Gebäude gesäumt, die in ihren Erdgeschossen Nutzungen beherbergen, die den Platz beleben und zum Ziel für Nutzer aus dem ganzen Quartier machen

HUB Ost / Entrée Ost

Neben dem HUB West als Verkehrsknoten des öffentlichen Nahverkehrs sowie dem geplanten Großparkhaus direkt an der A8 soll ein weiterer Mobilitätsknoten unmittelbar im Osten des Quartiers entstehen und zukünftig zur weiteren Verkehrsreduzierung im Quartier beitragen.

Hierfür ist der Bereich rund um die Nord-Süd-Straße von großer Bedeutung. Als zentrale Erschließungsachse stellt sie – in Zusammenschau mit direkt angrenzenden Potenzialflächen – den zentralen Raum zur Lösung der automobilen Verkehrsprobleme im Quartier dar. Gleichzeitig soll hier aber auch ein neues, repräsentatives Entrée ins Quartier entstehen.

Außer dem Straßenraum besteht der Bereich aus zwei Teilsegmenten – dem Inselgrundstück westlich (Bereich Entrée) und den SSB-Flächen östlich der Nord-Süd-Straße (optionaler Bereich HUB Ost). Die Segmente sind eng miteinander verknüpft, funktionieren - wenn nicht anders möglich - aber auch separat. Dies ist im Hinblick auf die unterschiedlichen Eigentumssituationen wichtig.

Der Grundgedanke liegt darin, dass ein neues, großes Parkhaus mit HUB spürbar Druck aus dem Quartier nehmen kann. Es kann im Zuge von Straßenumbauten evtl. wegfallende Stellplätze (vor allem Dauerparker) kompensieren. Zudem kann es Parkplätze für zukünftige Neubauvorhaben zentral und gut anfahrbar am Rande des Quartiers zur Verfügung stellen.

Ein solches Parkhaus bietet auch den bereits ansässigen Betrieben im Quartier die Option, Stellplätze in den HUB auszulagern und so die Parkraumsituation auf den Firmengeländen zu entspannen, damit ggf. auch Freiflächen zu gewinnen.

Urbanisierung des Wallgrabens

Das Konzept misst dem gesamten Straßenzug des Wallgrabens eine wichtige Position und Bedeutung im gesamten Quartier zu. Dementsprechend soll er in Kooperation mit den Anrainern fortentwickelt und urbanisiert werden. Die Gebäude sollen in ihren Erdgeschossen um belebende Funktionen angereichert werden. Ihre Vorzonen sollen dem Flanieren dienen und zum Aufenthalt einladen.

Ein konkreter Vorschlag in diesem Zusammenhang ist die Urbanisierung des im Süden gelegenen Discounters durch eine Integration des Betriebes in ein Wohn- und Geschäftshaus.

Zielbild: Straßennetz 2.0

Das Straßennetz 2.0 zielt auf den schrittweisen Umbau des Erschließungsnetzes. Hierzu werden für jeden Straßenraum die zukünftigen Funktionen definiert. Diese werden in Form von Vorschlägen für neue Straßenquerschnitte und Knotenpunktumbauten bis hin zu einem neuen Radwege-System ausdetailiert.

Das vorgeschlagene Netz 2.0 ist als abgestimmter Gesamtvorschlag zu verstehen. Trotzdem ist es denkbar, es (zunächst) nur in Teilen umzusetzen. Ein Umbau des aktuellen Zustandes zum geplanten Netz 2.0 kann also schrittweise über einen längeren Zeitraum erfolgen.

Die Konzeption folgt im Kern folgenden Ansätzen:

  • die nötigen Verkehre (PKW und LKW) weiterhin ermöglichen;
  • Straßenquerschnitte optimieren;
  • Straßenrandparken verhandeln und minimieren;
  • möglichst viele Flächen entsiegeln, mehr Grün (Schatten, Stadtklima);
  • punktuell attraktiven Aufenthalt ermöglichen.

Die letzte Meile

Die „letzte Meile“ - das ist die Strecke von den HUBs , also vom Parkhaus oder dem Bahnhof, bis an den Arbeitsplatz. Dieser Baustein stellt einen hochdynamischen Strategieansatz dar, die Mobilität im Nahbereich des jeweiligen Zielortes neu zu denken.

Es ist insbesondere ein Ansatz, den motorisierten Personen- wie Güterverkehr an einem oder mehreren zentralen Mobilitätsknoten (insbesondere dem HUB Ost) „abzufangen“ und diesen Knoten gleichzeitig zu einem attraktiven Startpunkt für neue Formen der Mobilität hin zum eigentlichen Zielort (bspw. Arbeitsplatz oder Wohnung bzw. Ziel einer Warensendung) zu qualifizieren.

Tatsächlich gibt es in Suttgart und auch direkt im Quariter bereits vielfältige Initiativen, Unternehmensverbünde und Forschungsprojekte, die sich mit dieser Thematik auseinandersetzen.Wir sehen hier das große Potenzial, das Werk-Quartier zu einem Reallabor für den Wandel hin zu Urbaner Mobilität und Urbaner Logistik zu machen, um Stuttgart auch weiterhin als global bedeutsamen Standort für Mobilität, Forschung und Technologie zu positionieren!

Multistreifen (Ein Weg zu neuen Straßenräumen)

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Der erste Schritt zur Umnutzung und Umgestaltung von Straßenräumen ist die Anlage von Mulitstreifen. Sie entstehen vornehmlich in den Bereichen des Straßenrandparkens.

Die Flächen werden schrittweise farbig markiert und ab diesem Zeitpunkt als Multistreifen betitelt. Auf diesem Weg rücken die Flächen in das Bewusstsein – auch wenn sie zunächst weiterhin normal beparkt werden. Zugleich wird aber vermittelt: Diese Flächen könnten auch anders benutzt werden! Hier wäre doch Platz z.B. für Grün, für Räder, für Aufenthalt! Ob und wie die Multistreifen dann tatsächlich neu genutzt werden – das wird mit den Anliegern verhandelt und ausprobiert.

Schrittweise und flexibel soll dieses Modell auf möglichst viele Flächen im Quartier angewendet werden.

Neue Durchwegungen für Fußgänger

Bei anstehenden Neubauvorhaben soll regelmäßig geprüft werden, ob die Möglichkeit besteht, öffentlich nutzbare Fußwege anzulegen, welche die teils sehr langen Baufelder queren.

Hierdurch kann die Durchwegbarkeit des gesamten Quartiers langfristig deutlich verbessert werden, und damit würde sich die Mobilität für Fußgänger, Radfahrer, ÖPNV-Nutzer etc. in diesem bislang eindeutig auf den motorisierten Verkehr zugeschnittenen Erschließungssystem erhöhen.

Loop / Sportboulevard

Die vorhandenen Freizeit- und Freiraumpotenziale, die das Quartier umgeben, sollen mehr ins Bewusstsein gerückt werden. Neben imagebildenden Maßnahmen ist auch ein thematisch abgestimmter Rundweg vorgesehen.

Die durch gestalterische Mittel hervorgehobene Route nutzt im Wesentlichen das bestehende Wegenetz. Sie läuft einmal rund um das Quartier, passiert dabei die Sportflächen im Süden, den Freibereich rund um den Schwarzbach, die dort gelegenen Freizeitangebote, die Felder östlich des Quartiers und die Sportflächen im Norden.

Sindelbach 2.0

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Im Zusammenhang mit der vorgeschlagenen Optimierung des Straßennetzes sowie unter teilweiser Nutzung der Vorzonen privater Grundstücke kann in der Schockenriedstraße Raum freigespielt werden, um dem Sindelbach einen neuen Lauf zu ermöglichen.

Durch die Freilegung des Gewässers bietet sich die Möglichkeit, den gesamten Bereich gestalterisch und ökologisch aufzuwerten und völlig neue Qualitäten für den Freiraum zu schaffen.

Hierzu bedarf es im Vorfeld der intensiven Abstimmung mit den Anliegern.

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Auch der Wandel im Kleinen soll angestoßen und durch den Werk-Quartier Stuttgart e.V. koordiniert werden.

Aus den Entwicklungsmöglichkeiten auf privaten Grundstücken und Gebäuden soll ein Netz entstehen, das aus vielen kleinen Oasen geknüpft ist. Zielrichtungen sind:

  • mehr Begrünung!
  • mehr Aufenthalt!
  • mehr Nischen für neue Nutzungen!

Auch der Wandel im Kleinen soll angestoßen und durch den Werk-Quartier Stuttgart e.V. koordiniert werden.

Aus den Entwicklungsmöglichkeiten auf privaten Grundstücken und Gebäuden soll ein Netz entstehen, das aus vielen kleinen Oasen geknüpft ist. Zielrichtungen sind:

  • mehr Begrünung!
  • mehr Aufenthalt!
  • mehr Nischen für neue Nutzungen!

Ans Werk! Wie setzten wir die Ideen um?

 

 

 

 
 
 
 
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